von Jens Neumann

Einige entdecken plötzlich ihre Leidenschaft für den Sport oder die Musik. Andere kommen auf den Hund oder die Katze. Und es gibt Menschen, die sind auf einmal Feuer und Flamme für das Grillen. Einer von ihnen ist Maik Heuer: Der 43-jährige Meinerser hat sich seit rund zwei Jahren ganz und gar dem „Barbecue“ verschrieben.

Gegrillt hat er schon immer gerne, daraus macht er keinen Hehl. Steaks, Würstchen oder auch Gemüsespieße gehörten – wie bei vielen anderen auch – zum Standardrepertoire des Handball-Jugendtrainers der HSG Müden-Seershausen. „Irgendwann ging es dann zum Rindfleisch über“, erzählt Maik Heuer schmunzelnd.

Das änderte sich dann jedoch, als er im Sommer 2018 mit einem Freund aus Meinersen an einem Grillseminar in Isenbüttel teilnahm. Dort bekam er einen ersten Eindruck davon, dass Grillen nicht gleich Grillen ist – und ein Grill eben viel mehr Möglichkeiten bietet, als „nur“ ein Steak zuzubereiten. „Danach habe ich zum ersten Mal mit einem Thermometer gegrillt“, erzählt er und fügt an: „Vorspeise, Hauptspeise und auch Nachtisch – man kann alles auf dem Grill, man kann alles draußen machen.“

So ist für Maik Heuer, der nebenbei noch Badminton beim TuS Ahnsen spielt, aus einem anfänglichen Hobby inzwischen eine echte Leidenschaft geworden. „Ein Griller aus Leidenschaft mit grundehrlicher Kruste“, wie er sich selbst in seinem Instagram-Blog maiks.bbq beschreibt, den er seit Oktober 2019 mit Leben füllt. Dort folgen ihm inzwischen über 7500 Abonnenten, denen das Wasser sprichwörtlich im Mund zusammenläuft, wenn sie seine Grillgerichte in Wort und Bild samt Zutatenliste erleben. „Anfangs hatte ich so 250 Abonnenten. Das waren fast nur Freunde und Bekannte“, verrät der Angestellte in der technischen Entwicklung von Volkswagen.
 
Im Laufe der Zeit habe er immer mehr ausprobiert, immer mehr nachgemacht – und steht inzwischen alle zwei Tage am Grill. „Mein Favorit ist immer noch ein Schweinekrustenbraten. Der gelingt immer“, schwärmt er vom saftigen Fleisch mit der würzigen Kruste. „Zuletzt habe ich Wasserbüffel-Filet gemacht. Das war ein Highlight“, unterstreicht Heuer und fügt an: „Es schmeckt ein bisschen nach Rind, ein bisschen nach Wild – und ist obendrein noch super gesund.“
Er hat viel über das Grillen gelesen, sich über YouTube und andere Social-Media-Kanäle weitere Anregungen geholt. „Und ich habe meine Idole in diesem Bereich getroffen – Klaus grillt und die Sizzle Brothers. Von ihnen habe ich weitere Tipps und Tricks bekommen“, berichtet er. „Man muss schon wissen, welches Stück Fleisch für welche Zubereitung geeignet ist.“ Ein Tafelspitz sollte nun einmal nicht gegrillt, sondern eben durch „Low und Slow“-Grillen geschmort werden.
 
Maik Heuer selbst arbeitet mit drei verschiedenen Grills. Einem Gasgrill, den er dank einer Schieferplatte mal kurzerhand zum „Steinofen“ verwandelt und so Pizza oder Crepes zubereitet. Einen Kugelgrill mit Deckel benutzt er, um Flammlachs zu räuchern oder Pulled Pork und Spare Ribs zuzubereiten. „Und dann habe ich mir noch einen mobilen Skotti-Grill zugelegt. Mit dem war ich letztens erst an der Oker unterwegs und habe mir ein paar Würstchen gegrillt“, erzählt der 43-Jährige.
Wie gesagt: Der Grill-Gourmet, der ein „Kind der Samtgemeinde Meinersen“ ist, kann auch ganz einfach. Oder wie er sagt: „Ich kann auch flach grillen.“ Meistens sind es jedoch eher ausgefallene Gerichte, an die er sich heranwagt – und die teilweise eine längere Vorbereitungszeit benötigen. „Das Zubereiten macht mir noch mehr Spaß als das Essen selbst. Es ist die Vorfreude. Man freut sich da über jeden Fortschritt“, erklärt Heuer und nennt exemplarisch eine Pastrami. Diese Rinderbrust hat er drei Wochen lang im Kühlschrank gelagert, täglich gewendet und bestrichen, ehe sie dann in den Räucherofen wanderte.
 
„Die meisten Leute sehen zu, dass sie schnell fertig werden beim Grillen. Dabei ist die Vorheizphase aber am wichtigsten. Wenn das Rost richtig heiß ist, dann kann man das Fleisch erst richtig lösen“, lautet ein Ratschlag des Vollblut-Grillers, der zudem empfiehlt, das Grillfleisch einfach mal „in Natur“ zu kaufen – unmariniert also. „Es ist besser, es dann selbst zu behandeln und zu würzen“, sagt Maik Heuer, der in diesem Bereich für „Magic Dust BBQ“ von Ankerkraut schwärmt. „Das ist mein Favorit.“
Und auch in puncto Soßen und Dips ist seine Devise: Selbst ist der Mann! „Früher habe ich so etwas selbst schon immer fertig gekauft. So etwas kann man aber selbst schnell machen und den Soßen seine ganz eigene Note geben“, unterstreicht Maik Heuer und legt hier ein „Pflaumenbarbecue“ ans Herz.
Wem jetzt schon das Wasser im Mund zusammenläuft, der darf sich auf die kommenden Wochen freuen. 
Share on facebook
Facebook