Thomas Spanuth (BM Meinersen) antwortet auf eine Bürgerfrage

Alle bisher gestellten Fragen und Antworten findest Du unter: "Wer/Was/Wo-Öffentliche Einrichtungen-BM Meinersen" !

Eine Frage einer Bürgerin:

Ich habe eine Frage an den Bürgermeister/in unserer Gemeinde basierend auf dem nachfolgenden Artikel.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wasser-trinkwasser-verbrauch-100.html 

Was tut Meinersen um dieser aufkommenden Not entgegen zu wirken?

Wann wird gehandelt?

Es gibt Haushalte,die die ganze Nacht über ihren Rasen sprengen.

Dies ist Wasser,was unseren Bauern und uns fehlt und somit zur Trinkwasserverschwendung beiträgt

Antwort von Herrn Spanuth:

Ihre Frage haben Sie schon im Juni des letzten Jahres gestellt und ich habe seither mit einigen Fachleuten gesprochen.

Am 7. Dezember letzten Jahres erschienen in der Aller-Zeitung zwei scheinbar widersprüchliche Artikel, einmal im Niedersachsen-Teil mit der Überschrift „Grundwasserbildung ist stabil“ und einmal im  Gifhorn-Teil „Kreis immer trockener: Fachleute schlagen Alarm“.

Tatsächlich ist es so, dass in den vergangenen Sommer bei wenig Niederschlägen und hohen Temperaturen die Verdunstungsrate entsprechend hoch war.

In den Gräben fehlte das Wasser und der Boden trocknete bis in tiefe Schichten aus. Diese fehlenden Niederschläge werden aber in aller Regel durch wachsende Niederschläge in Herbst und Winter wieder ausgeglichen.

Im Recherchenetzwerk Correctiv  kann man eine bundesweite Karte einsehen, in der die Spiegelstände der Grundwasserentnahmestellen seit 1990 dargestellt werden Grundwasser-Atlas: Wo in Deutschland die Wasserspiegel sinken (correctiv.org) ).

47 von 61 Grundwasserstellen im Landkreis Gifhorn melden keine nennenswerte Absenkung, darunter die Messtellen in der Samtgemeinde Meinersen.

8 Messtellen vor allem im östlichen Kreisgebiet melden eine leichte Absenkung (-0,5 % – 1% pro Jahr) und 5 Messtellen eine starke Absenkung (stärker als 1 % pro Jahr).

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie kommt in dem Artikel der Aller-Zeitung zu folgender Einschätzung „Trotz des Klimawandels dürfte sich in Niedersachsen in vielen Regionen langfristig wohl genügend neues Grundwasser bilden – der Verlust in Dürreperioden muss aber besser ausgeglichen werden“ und man brauche daher „Anpassungsmaßnahmen, die den zusätzlichen  Winterniederschlag in der Fläche halten, um die warmen und niederschlagsärmeren Sommer zu kompensieren“.

Übrigens: der Wasserverband Gifhorn schätzt den Wasserverbrauch für die Beregnung in privaten Gärten und das Auffüllen von Pools für das Gebiet des Landkreises Gifhorn jährlich mit rund 4 Millionen cbm Wasser ein.

Die Landwirtschaft hat ein Wasserrecht von 38 Millionen cbm pro Jahr, der gezählte Trinkwasserverbrauch beläuft sich auf rund 18 Millionen cbm im Jahr.

Die Gartenberegnung ist den allermeisten Bürgern aber viel präsenter und es kommt deshalb gefühlsmäßig zu der Einschätzung, dass ihr Anteil am allgemeinen Wasserverbrauch relativ hoch ist.

In der Gemeinde Meinersen wollen wir nun ein zukunftsweisendes Projekt angehen.

Der Beregnungsverband Meinersen wird eine Machbarkeitsstudie durchführen lassen, um festzustellen, wieviel Wasser wir durch Stauanlagen in den Gräben der Gemeinde zurückhalten können.

Im Jahr 2023 werden erst einmal Vergleichsmessungen ohne die Stauanlagen durchgeführt. In den Jahren 2024 und 2025 sollen dann die Grundwassermessdaten in Verbindung mit den Stauanlagen ermittelt werden.

Mein Fazit: In Zukunft müssen wir uns mehr mit Projekten zur Grundwasseranreicherung beschäftigen.

Das Wasser muss als wertvolle Ressource geachtet werden.

Es besteht allerdings kein Anlass, dass wir unsere Gärten aus gutgemeinter Sparsamkeit vertrocknen lassen.

Mit freundlichen Grüßen Thomas Spanuth

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Am Ende des Monats kannst Du dann (wenn Du möchtest) hier in der App die Antwort wiederfinden und evtl. anderen Bürgern damit ebenfalls eine Hilfe sein.

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